Hier gibt es aktuelle Informationen zu den Herausforderungen 2025
Im Schuljahr 2006/2007 bot die WI*R zum ersten Mal „Herausforderungen“ für die Schüler*innen der Stufe 8-10 an. Mit großem Erfolg: Viele Schüler*innen und Eltern äußerten den Wunsch nach einer Fortsetzung, Schulexpert*innen ermutigten die WI*R, das Projekt fortzusetzen, andere Schulen haben die Idee seither übernommen. Mittlerweile sind die dreiwöchigen Herausforderungen ein zentraler Bestandteil jedes Schuljahres in der Stufe 8-10 und werden von allen Abteilungen der WI*R begleitet und unterstützt.
Jugendliche in der Pubertät versuchen, aus ihrer familiären, schulischen und gesellschaftlichen Sicherheit und Routine auszubrechen. Die Schule sollte dieses Bestreben, sich zu emanzipieren und zu erproben, weder ignorieren noch unterbinden. Sie sollte die Jugendlichen in dieser wichtigen Entwicklungsphase unterstützen und begleiten.
Die Herausforderungen bieten die Möglichkeit, die Alltagsroutine zu verlassen, Krisen zu bewältigen, neue Handlungsmuster und Strategien zu entwickeln, Selbstwirksamkeit zu spüren, sich stärker mit dem eigenen Körper zu identifizieren und die Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern.
In drei aufeinanderfolgenden Schuljahren erhalten die Schüler*innen die Chance, sich als erfolgreich und das eigene Tun als bedeutsam und sinnhaft zu erfahren. Dies wirkt sich über die Zeit auf viele Lebensbereiche positiv aus – auch auf Noten oder Schulabschlüsse, die meist am Ende der Pubertät stehen.
Im Podcast „rundgang reformschule“ wird ausführlich über die pädagogischen Hintergründe der Herausforderungen informiert und diskutiert: https://rundgang-reformschule.de/2022/03/22/herausforderungen/
Ziel der WI*R ist es, jedes Jahr ein möglichst vielfältiges Angebot zu gestalten, das die verschiedenen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Jugendlichen berücksichtigt und bedient. Das Programm orientiert sich an vier erlebnispädagogischen Kategorien:
- Expeditionen
(zum Beispiel Wanderungen, Kanu- und Radtouren, Hamburg entdecken) - Rettungsdienst
(soziales und ökologisches Engagement) - sportliches Training
(zum Beispiel Triathlon oder Klettertour) - Darstellung
(zum Beispiel Theater, Film, Fotografie, Musik)
Alle Herausforderungen folgen den Leitlinien:
- Herausforderung
- Bewährung
- Orientierung
- Erprobung
Die Vorhaben sollen also krisenhafte und herausfordernde Momente schaffen, in denen man sich erproben und bewähren kann. Die Schüler*innen und die sie begleitenden Pädagog*innen können vorab nicht mit Sicherheit sagen, ob das Vorhaben mit Erfolg bewältigt wird – auch das mögliche Scheitern ist Teil der Herausforderung.
Die Herausforderungen sind Bestandteil des Unterrichts, die Teilnahme ist Pflicht. Der finanzielle Elternbeitrag darf jedoch die behördlichen Vorgaben nicht überschreiten (derzeit maximal 150 Euro pro Reise, maximal 300 Euro innerhalb der drei Jahre). Ein Antrag auf Kostenübernahme im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets ist möglich.
Bei teureren Herausforderungen, bei denen Fahrt- und Übernachtungskosten entstehen, liegt es in der Verantwortung der Schüler*innen, mit gemeinsamen Aktionen das restliche Geld zu organisieren.
Die WI*R verfügt über einen Materialfundus, aus dem sich die Schüler*innen unter anderem Schlafsäcke, Isomatten, Zelte, Tarps, Kochgeschirr, Fahrradsatteltaschen und Erste-Hilfe-Pakete ausleihen können.
Der Grundstock wurde 2010 gelegt: Die Hamburger Sparkasse und das Hamburger Abendblatt verliehen damals den ersten Hamburger Bildungspreis. Mit ihrem Konzept der Herausforderungen gehörte die WI*R zu den Gewinnern und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Der Materialfundus wird unter anderem durch Einkünfte beim jährlichen WI*R-Flohmarkt sowie über eine geringe Ausleihgebühr auf dem Stand gehalten und erweitert.
Video-Slider:
Einführung in die Idee und die Organisation der Herausforderungen an der WI*R
https://t1p.de/OrgaHf
Praxisbeispiel: Alpenüberquerung
https://t1p.de/HfAlpen
Praxisbeispiel: Heilanstalt
https://t1p.de/HfAlpen
Praxisbeispiel: Into the Wild
https://t1p.de/HfNorwegen